Was ist pray away?

"Pray away" ist eine umgangssprachliche Ausdrucksweise, die sich auf den Glauben oder die Überzeugung bezieht, dass Homosexualität oder andere sexuelle Minderheiten veränderbar oder heilbar sind, indem man betet oder religiösen Praktiken folgt. Diese Überzeugung basiert auf der Annahme, dass Homosexualität eine Sünde oder eine psychische Störung ist, die durch Gebet und spirituelle Intervention geheilt werden kann.

Die Idee des "pray away" oder "pray the gay away" wird vor allem mit bestimmten christlichen Konversionstherapie-Programmen in Verbindung gebracht, die behaupten, dass sie homosexuelle Menschen von ihrer sexuellen Orientierung befreien können. Diese Programme sind jedoch äußerst umstritten und von zahlreichen medizinischen, psychologischen und Menschenrechtsorganisationen abgelehnt.

Studien und Forschungen haben gezeigt, dass solche Konversionstherapien nicht nur unwirksam, sondern auch schädlich sein können. Sie können zu Angstzuständen, Depressionen, Suizidalität und anderen psychischen Problemen führen. Aus diesem Grund haben einige Länder und Bundesstaaten Gesetze erlassen, um diese Praktiken zu verbieten.

Im Jahr 2021 hat beispielsweise Deutschland das "Gesetz zum Schutz vor Konversionsbehandlungen" verabschiedet, das Konversionstherapien für Minderjährige sowie für erwachsene Menschen mit Beeinträchtigungen oder Abhängigkeiten verbietet. Andere Länder wie Kanada, Malta, Brasilien und Australien haben ähnliche Verbote erlassen oder arbeiten an entsprechenden Gesetzen.

Es ist wichtig anzumerken, dass Homosexualität keine Krankheit, Störung oder Sünde ist, sondern eine natürliche sexuelle Orientierung, die von einer Person nicht geändert werden kann. Es gibt globale Bemühungen, die Aufklärung über sexuelle und geschlechtliche Vielfalt zu fördern und LGBTQ+ -Personen zu unterstützen.